Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit als strategisches Unternehmensziel
Das Friedrich-Ebert-Krankenhaus (FEK) in Neumünster bietet traditionell seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viele Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit. Als Besonderheit hat das FEK in seiner strategischen Zielplanung explizit das Ziel aufgenommen „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten gerne im FEK“, wozu auch die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf zählt.
Datum | 04.04.2012 |
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Ort | FEK – Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster GmbH |
InterviewpartnerIn | Susann Czekay-Stohldreier, Stabsstelle Personalentwicklung |
Themenkategorie | „Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf“ |
Maßnahme | Familiengerechtes Arbeiten als strategisches Unternehmensziel |
Projektanlass
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie setzt entsprechende Rahmenbedingungen voraus. Sie hängt aber auch davon ab, ob individuelle Bedürfnisse berufstätiger Mütter und Väter und betriebliche Notwendigkeiten in Einklang gebracht werden können. Im FEK werden deshalb bereichs- und klinikspezifische Lösungen bevorzugt.
Als kommunales Krankenhaus bietet das FEK seinen Mitarbeitern traditionell viele Möglichkeiten, zur Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und der gleichzeitig zunehmenden Bedeutung der Work-life-balance insbesondere bei jüngeren Mitarbeitern, wurde im Rahmen der strategischen Zielplanung des FEK, 2010 explizit das Ziel „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten gerne im FEK“ aufgenommen. Ein wichtiger Aspekt dieser Zielsetzung ist die Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf. Auf der Grundlage von erhobenen Strukturdaten (Altersstrukturanalyse, Bedarf und Nutzung von Kinderbetreuungszeiten, Bedarf an Teilzeitarbeitsmöglichkeiten etc.) wurde ein Maßnahmenplan erarbeitet. Nach einem Abgleich des bisherigen Umsetzungsstands erfolgte eine Priorisierung der noch zu bearbeitenden Themen. Die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf, Freizeit und Familie wird dabei als ein Prozess verstanden, den es ständig zu prüfen und weiterzuentwickeln gilt.
Projektumsetzung
Einen Auszug aus der strategischen Zielplanung des FEK zum Ziel „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten gerne im FEK“ zeigt die nachfolgende Tabelle:
Teilziel | Umgesetzte Maßnahme bzw. begonnene Umsetzung | Jahr |
Führungskräfte sind qualifiziert und nehmen ihre Verantwortung entsprechend der Führungsleitlinien wahr | Durchführung einer Mitarbeiterbefragung mit Schwerpunktteil Bewertung der direkten Vorgesetzten und der Führungs- und Unternehmenskultur – Präsentation und Erarbeitung von Verbesserungsmaßnahmen in allen Abteilungen | 2011 bis 2012 |
Führungskräfteschulung „Gesund und motivierend führen“ | 2011 | |
Führungskräftequalifizierung im Rahmen eines ESF geförderten 6K-Projekts „Kompetenznetz Krankenhäuser“ | 2012 bis 2014 | |
Aufnahme der Themen „Arbeits- und Gesundheitsschutz“ sowie „Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben“ in die Mitarbeitergespräche | 2012 | |
Ausbau der Kinderbetreuung | Befragung der Beschäftigten zum Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen und Öffnungszeiten | 2012 |
Erweiterung der Krippenplätze um 20 Plätze | 2011 | |
Verbesserung der Planbarkeit von Arbeitszeiten | Erarbeitung eines Konzepts zur weiteren Verbesserung des Ausfallmanagements (Moderation und Beratung des Projekts durch Prof. Dr. Knut Daahlgard, Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg, Fakultät für Wirtschaft und Soziales) | 2012 |
Verbesserung der innerbetrieblichen Kommunikation und Zusammenarbeit insbesondere im Ärztlichen Dienst und im Pflegedienst | Förderung der Schlüsselqualifikationen der Mitarbeiter im Rahmen eines ESF-geförderten 6K-Projekts „Kompetenznetz Krankenhäuser“ | 2012 bis 2014 |
Mitarbeiter fühlen sich gut informiert | Auswertung der Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung | 2011 |
Regelmäßige Information über relevante Themen: Mitarbeiterzeitung, Intranet, „6K-Telegramm“, Betriebsversammlung | Läuft bereits | |
Regelmäßige Information durch Geschäftsführung an Führungskräfte und Führungskräfte an Mitarbeiter | Läuft bereits | |
Betriebliches Wiedereingliederungsmanagement weiterentwickeln | Intensivierung der Zusammenarbeit mit Sozialversicherungsträgern | 2011 |
Systematisierung der Zusammenarbeit zwischen Integrationsteam, Führungskräften und Personalabteilung | 2011 |
Da das FEK auf abteilungsspezifische Lösungen setzt, war ein zentraler Bestandteil des Maßnahmenkatalogs die Sensibilisierung und Schulung der Führungskräfte, die im Rahmen dieses Konzepts eine wesentliche Schlüsselfunktion einnehmen. 2011 wurden berufsgruppenübergreifende Führungskräftequalifizierungen zum Thema „Gesund und motivierend führen“ im FEK durchgeführt. Aus diesen Schulungen ging ein durch die Führungskräfte eigenständig organisierter Stammtisch hervor, den diese nutzen, um sich über neue Herausforderungen und Probleme und alltagspraktische Lösungsmodelle auszutauschen. Parallel gelang es dem 6K-Klinikverbund – einem Zusammenschluss von sechs kommunalen Krankenhäusern in Schleswig-Holstein - Fördermittel über den Europäischen Sozialfonds (ESF) für das Projekt „Kompetenznetz Krankenhäuser SH“einzuwerben. In diesem Rahmen werden bis 2014 über 600 Führungskräfte sowie Mitarbeiter des 6K-Klinikverbunds klinik- und berufsgruppenübergreifend in Schlüsselkompetenzen, wie z.B. Kommunikation, Konfliktmanagement, Stressmanagement oder kollegialer Beratung geschult werden.
Gegenwärtig werden im FEK folgende Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf, Freizeit und Familie umgesetzt:
- Sichere Kinderbetreuung
- Individualisierte Teilzeitbeschäftigung